Vor knapp zwei Jahren wurde ich von ehemaligen Kommilitonen gefragt, ob ich nicht die Vorträge für das Jahrestreffen 2015 der deutschen Papieringenieure zusammenstellen und während der Veranstaltung durch das Programm führen möchte.
Ich und klassische Konferenz! Nix da! Schließlich liegen zwischen meiner Arbeit in der Papierindustrie und meiner jetzigen Tätigkeit fast 25 Jahre und einige Male Begleitung von Open Space Konferenzen. Letztendlich fühlte ich mich aber doch gebauchpinselt und habe zugesagt.
Letzten Freitag war es so weit. Im Hygienemuseum in Dresden kamen über 300 Mitglieder der drei deutschen Papieringenieurevereine zusammen, um Vorträge zum Stressmanagement unter dem Titel
Mit Volldampf zum Stillstand – Ein Abriss zum Stressmanagement im Betrieb
zu hören und auch zu diskutieren (!). Mit mir waren es sieben Referenten, die in ihren Vorträgen verschiedene Aspekte des Themas beleuchteten. Zwischen den Vorträgen wurden auf Post-it-Notes im Publikum Fragen gesammelt und anschließend auf Pinnwände geklebt. Nach den Referaten gab es einen Meinungsmarkt, bei dem die Zuhörer mit den Referenten ihre Fragen diskutieren konnten.
Hier die Titel der Vorträge
- Meine Wenigkeit:
Einführung in das Thema - Prof. Dr. Jörg Windemuth (IAG der DGUV):
Woher kommt nur der ganze Stress? Das Dreiebenenmodell der Belastungen im Betrieb - Sabrina Melkau-Echtmann (Leipa Schwedt):
Weg mit den Frustzentren – Wie man im Betrieb mentale Belastungen misst und die richtigen Schlüsse daraus zieht - Reiner Ohrnberger (Walsum Papier GmbH):
Ich fleißig, Du arbeiten – Vom Führungsspieler zum Spielführer. Ein Veränderungsprozess aus Sicht der betroffenen Mitarbeiter - Prof. Dr. Heinz Ziegler (Hochschule München):
Nicht ärgern, handeln! – Vom konstruktiven Umgang mit Konflikten im Betrieb - Dr. Stefan Boëthius (ICAS):
Was ist ein gutes EAP (Employee Assistance Program)? - Gerrit Lund (Papierfabrik Louisenthal):
Ziemlich beste Freund – Vom pfleglichen Umgang mit sich selbst
Den Meinungsmarkt betreute Daan Waubert de Puiseau (Econovation).
Dokumentiert wurde die Vortragsreihe meisterhaft von Gabriele Heinzel:
Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, sowohl von den Zuhörern als auch von den Referenten. Es gab sogar Menschen, die ihren Spaß (!) betont haben. Für mich als Anhänger von Open Space und anderen Unkonferenzformen war die Erkenntnis wichtig, dass es nicht ein Entweder-Oder bei den verschiedenen Methoden gibt, sondern ein Sowohl-Als-Auch. Es kommt eben auf die Zielsetzung an.
Wer mir immer noch nicht glaubt, dass ich durch diese Konferenz geführt habe, hier ist das Beweisfoto (Man achte auf die Kleidung!):